Die Schulanlage aus dem Jahr 1909-1911 (Architektur: Otto und
Werner Pfister) befand sich nach der letzten Sanierung in den
1970er Jahren vorallem äusserlich in einem schlechten Zustand.
Die Gebäudehülle und verschiedene Innenräume mussten
komplett oder teilweise erneuert werden. Ausserdem sind ein
neues Brandschutzkonzept sowie energetische Verbesserungen
erarbeitet und umgesetzt worden.
Für die Anlage musste ein neuer architektonischer Ausdruck
gefunden werden, denn im Zuge der radikalen Purifizierung in
den frühen 1970er Jahren ging jeglicher Schmuck, sowie die
originale Farbigkeit verloren: ein unpassender Putz wurde
aufgetragen, Malereien übermalt und die originalen Fenster
weitgehend ersetzt. Im Innern wurden viele originale Oberflächen
zerstört oder überdeckt.
In einer modernen, jedoch nicht kontrastierenden, sondern
immer verbindenden Formensprache und Motivik wurden die
inneren Umbauten vorgenommen. Im Äusseren wurde nicht
die Strategie der Rekonstruktion verfolgt, sondern durch die
Betonung der tektonischen Gliederung mittels farbig gefasster
Putzfelder, sowie einer sorgfältig ausgearbeiteten Farbpalette
ein architektonischer Ausdruck gesucht, der dem Gebäude
gerecht wird und der Anlage wieder einen „von Freundlichkeit
und Wohligkeit durchfluteten“ Ausdruck verleiht. So hat die
Fachpresse im Jahr 1912 das Gebäude beschrieben. Durch
diesen integrierenden Ansatz konnten auch Fragmente der
ursprünglichen Gestaltung restauriert und nahtlos eingebunden
werden.